Mittwoch, 13. Oktober 2004

umzugspläne

es ist kaum auszuhalten im sacher, in der ekelhaften suite. ich vermisse mein bibliothekszimmer, wo die "schulfreunde" ihren schlafraum aufgeschlagen und sich aus meinen büchern betten gebastelt haben. ich vermisse mein bett, meine küche und meinen arbeitsraum. als ich vor mehreren wochen das "fest" überstürzt verlassen habe, raffte ich noch schnell die wichtigsten unterlagen zu meinen aktuellen projekten zusammen (drei zettel DIN A4), packte ein paar stücke gewand in 5 große koffer und übersiedelte in das hotel sacher. zeit zum weiterführen meines blogs habe ich keine gehabt in der zwischenzeit, die wohnungssuche ist so mühsam! ich traf ein paar mal den dr. hietzinger, der mich schon gewarnt hatte vor der "horde" aus st. pölten, ich wusste gar nicht, was er damals meinte - jetzt aber schon. jetzt muss ich also meine geliebte wohnung in der ungargasse aufgeben. ich weiss nicht, wo ich hinsoll. geld ist ja genug vorhanden, aber ideen, wo mein domizil am geeignetsten ist, die sind rar. hat irgendwer vorschläge? wo soll ein 55jähriger literaturbekenner am besten wohnen? welcher bezirk? welches bundesland... aber ich will wien eigentlich nicht verlassen. die anderen bundesländer sind zwar im urlaub ganz schön, aber ich könnte mir beim besten willen nicht vorstellen z.b. in tirol zu leben. bitte um vorschläge...

Donnerstag, 2. September 2004

das fest...

läuft übrigens immer noch.

zum thema roman

ein roman ist ein statisches sprachgeborenes gebilde, welches in seiner gesamten stringenz einen gesamtweltentwurf widerspiegelt bzw. erst erschafft. alle teile eines romanes verhalten sich zueinander wie gummibärchen zu schokolade, wie blut zu milch, wie himmel zu supermarkt. wenn ein roman gedruckt erscheint, nennt man das dann ein "buch", es ist bei manchen geschäften dann leicht erhältlich, andere wiederum werden sích hüten, den nun fertiggestellten roman in ihre auslage zu legen; von verkaufen ganz abgesehen. romane werden oft zwar unter großem aufwand und während langen monaten und jahren geschrieben, aber von keinem menschen gelesen, weil
  • die romane viel, viel zu lange sind
  • die filme im fernsehen spannender sind
  • das buch nicht erschwinglich ist bzw. gar nicht zum verkaufe angeboten wurde
es gibt auch andere gründe. so ist ein um sich greifender analphabetismus mit dafür verantwortlich, dass gute bücher als regalfüller und treppenersatz herhalten müssen, bzw. zum trocknen und glätten von herbstlaub im inneren des buches "zweckentfremdet" werden.

Montag, 30. August 2004

zwischenbericht vom fest

meine studienkameraden und jugendfreunde sind am freitag abend pünktlich eingetroffen in meinen räumlichkeiten. das "klassentreffen" ist ein voller erfolg. viele meiner alten freunde habe ich schon dreissig jahre lang nicht gesehen und musste erst nachgrübeln, wer das denn ist. erstaunliche effekte stellten sich ein. ein großer teil der ehemals männlichen freunde sind nun auf das deutlichste als weiblich einzustufen. viele frauen haben den gegenteiligen weg eingeschlagen und stellten sich mir als mann vor. ich hatte bald schon überhaupt keine ahnung mehr, wer wer war. am erstaunlichsten war, dass viele sogar verheiratet waren (auch viele von den umoperierten miteinander). wir kannten uns alle von unserer zeit im priesterseminar in st. pölten, die frauen von damals waren im kloster nebenan. das alles ist ja so lange her, mein "gott" ja. das fest ist immer noch im gange, übrigens. meine lieben freunde sind kurzerhand bei mir eingezogen und schlafen manchmal sogar, wenn sie kurz die musik ein bisserl leiser drehen. zum arbeiten an meiner großen prosa komme ich natürlich derzeit nicht. das fest läuft und läuft, wir lesen uns gedichte vor und improvisieren am dudelsack, wir spielen pfänderspiele und erzählen uns die letzten dreissig jahre in schüttelreimen. im wohnzimmer laufen sieben fernseher gleichzeitig mit sieben programmen und in jedem raum wird eine andere philosophische diskussion ausgefochten. die lebensmittel werden vom nahen supermarkt geholt und gerecht verteilt. ich bin schon froh, wenn ich meine wohnung wieder für mich alleine habe. so wie es aussieht, kann das noch ein paar tage dauern. ich kann kaum klar denken und auch mein schreibstil ist so telegramm. artig. abgehackt, schrecklich. selbst meinen computer habe ich nur für diesen eintrag kurz zurückerobert, und werde mich gleich wieder ins "vergnügen" stürzen. gute nacht.

Freitag, 27. August 2004

vorbereitungen

mein liebes stubenmädel hat die schweinerei rund um mein bett weggeräumt und auch ansonsten die wohnung auf "vordermann" gebracht, wie man so sagt. elsa war ohnehin für heute ab 12 uhr bestellt, hatte sie mir am telefon gesagt, als ich sie in meiner panik und nervösen unruhe um 11 uhr angerufen habe. "heute ist doch das fest, nicht wahr?" hat sie gesagt, und dass sie da ja auch die käsespiesschen dafür vorbereiten muss und den gästen die sektgläser reichen wird, das sei ja schon seit monaten besprochen und ausgemacht. ein wenig überrascht war sie ja doch, als sie den dreck rund um mein bett erblickte, aber sie hat alles saubergemacht; was, wenn ich sie nicht hätte... dann müsste ich selber alles wegräumen. kaum auszudenken. elsa hat auch zeitungen mitgebracht, die buchregale in der lobby abgestaubt und mir ein mittagessen hingestellt, aber irgendwie habe ich keinen hunger und keinen appetit, mir liegen offenbar die vielen kilo schokolade zu schwer im magen, die ich in meinem seltsamen anfall vernichtet habe. was habe ich nur in den letzten drei tagen angestellt? es sind nicht einmal erinnerungsfetzen vorhanden. naja, vielleicht finde ich es ja noch heraus. schliesslich will ich ja hier in meinem weblog nichts wichtiges zu berichten vergessen.

erwachen?

ich bin nicht sicher, ob ich die letzten drei tage wirklich erlebt habe, kann mich an überhaupt nichts erinnern. möglich ist, dass ich halb ohnmächtig in meinem bett gelegen bin. fiebrig tastete ich heute morgen an mir herunter, und stellte fest, dass mein bauch sich schweissnass anfühlte und neben mir im bett größere mengen herrenschokolade (velma von suchard) abgelagert waren. das ganze bett war umgeben von bergen aus staniolpapier, taschentücher dazwischen und kleine verknotete plastiksäckchen, gefüllt mit einer gelben durchsichtigen flüssigkeit. bin sehr irritiert. sollte wohl besser mein stubenmädel anrufen, damit sie alles sauber macht und wegräumt, bevor heute abend meine lieben studienkollegen zum klassentreffen in meinen gemächern vorbeischauen. ich kann doch nicht so einen saustall meinen lieben schulfreunden zugänglich machen! was sollen die nur von mir denken... mein stubenmädel ist an sich ja eine verlässliche person, werde sie gleich anrufen. ich hoffe, sie hat heute zeit. sonst wirds eng.

Dienstag, 24. August 2004

spaziergang

gestern war es hier in der reichs-, haupt- und residenzstadt wien ziemlich heiss und sonnig. das morgendliche ritual des aufstehens absolvierte ich gemessenen tempos, reinigte meine zähne mithilfe der dafür vorgesehenen utensilien und legte sommerhose, hemd und leichte jacke an meine äusseren körperbegrenzungen an. gehstock, monokel und aktentasche (inhalt: wurstsemmerl, apple-notebook und notizheft nebst 17 füllfedern) nahm ich mit auf meinen kleinen spaziergang. ich betrat die ungargasse um etwa 10 uhr morgens und bewegte mich in aller gemüthsruhe bald rund um die ringstrasse... an der baustelle des parlamentes und am heldenplatz haarscharf vorbei und nach der touristenwimmlerei bei der kärntnerstrasse ab ins cafe schwarzenberg. dort saß ich dann eine längere zeit bei torte, würstel mit saft, kaffee und virginia und nestelte an meinen gedanken lässig herum. der ober wollte mich in ein gespräch verwickeln, aber ich beachtete ihn kaum, las alle zeitungen und beschloss alsbald, mein lager doch wieder daheim aufzuschlagen. dort legte ich mich schon um 15 uhr zu bette und schlief sehr schnell tief und fest ein. träume: keine.

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