Mittwoch, 13. Oktober 2004

umzugspläne

es ist kaum auszuhalten im sacher, in der ekelhaften suite. ich vermisse mein bibliothekszimmer, wo die "schulfreunde" ihren schlafraum aufgeschlagen und sich aus meinen büchern betten gebastelt haben. ich vermisse mein bett, meine küche und meinen arbeitsraum. als ich vor mehreren wochen das "fest" überstürzt verlassen habe, raffte ich noch schnell die wichtigsten unterlagen zu meinen aktuellen projekten zusammen (drei zettel DIN A4), packte ein paar stücke gewand in 5 große koffer und übersiedelte in das hotel sacher. zeit zum weiterführen meines blogs habe ich keine gehabt in der zwischenzeit, die wohnungssuche ist so mühsam! ich traf ein paar mal den dr. hietzinger, der mich schon gewarnt hatte vor der "horde" aus st. pölten, ich wusste gar nicht, was er damals meinte - jetzt aber schon. jetzt muss ich also meine geliebte wohnung in der ungargasse aufgeben. ich weiss nicht, wo ich hinsoll. geld ist ja genug vorhanden, aber ideen, wo mein domizil am geeignetsten ist, die sind rar. hat irgendwer vorschläge? wo soll ein 55jähriger literaturbekenner am besten wohnen? welcher bezirk? welches bundesland... aber ich will wien eigentlich nicht verlassen. die anderen bundesländer sind zwar im urlaub ganz schön, aber ich könnte mir beim besten willen nicht vorstellen z.b. in tirol zu leben. bitte um vorschläge...

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cheridwen - 13. Okt, 19:38

"wo soll ein 55jähriger literaturbekenner am besten wohnen?"

In der Nationalbibliothek, beim Amadeus, beim Morawa... oder gleich gegenüber ;-)

h.v.d. - 13. Okt, 23:37

stimmt,

in der wollzeile ist eine gute idee. ob ich einen raum in der hofburg kriege, weiss ich nicht. der heinz fischer ist zwar ein alter jugendfreund von mir (nicht aus st. pölten, zum glück), aber ob er in der hofburg eine wg mit mir macht, ich weiss nicht. mariahilferstraße gegenüber vom amadeus vielleicht... ist mir zu laut dort. wollzeile ist gut. werde mal den makler meines vertrauens nach dort kaufbaren wohnungen interviewen. thx für den tipp, cheri!
Titania Carthaga - 25. Okt, 15:52

Literaturbekenner

....wären sicher auch äußerst gut in Weimar aufgehoben, wo auch vglw. günstige, sehr schöne Domizile warten, indes - Provinz... ist wohl nichts für Sie. Und Sie wollen Wien ja nicht verlassen. Was ich gut verstehen kann. lächelt
christerl - 18. Okt, 21:22

traich.

h.v.d. - 18. Okt, 21:41

oh, ja, traich,

das wäre es. passt. mein guter alter freund thomas bernhard hat ja schon so treffend in seinem eopchalen meisterwerk "der untergeher" diesen herrlichen ort auf das ausgiebigste an seine angemessene stelle hinaufdegradiert:

... Im Grunde war dieser Weg nach Traich ein deprimierender und wird doch, wie ich immer wieder dachte, ein zweckloser sein. Oder wird doch nicht ganz so zwecklos sein, wie ich im Augenblick dachte, dachte ich und ging noch schneller auf Traich zu. Das Jagdhaus kannte ich, es hat sich nichts verändert, war meiner erster Eindruck, mein zweiter, daß es ein ideales Gebäude für einen Menschen sein müsse, wie Wertheimer, aber dann doch niemals das ideale Gebäude für ihn gewesen war, ganz im Gegenteil. Wie auch mein Desselbrunn für mich niemals das ideale, sondern das Gegenteil gewesen ist und ist, wie ich dachte, und wenn auch alles den Anschein hatte, als sei Desselbrunn für mich (und meinesgleichen) ideal. Wir sehen ein Gebäude und glauben, es ist für uns (und für unseresgleichen) ideal und es ist überhaupt nicht ideal für unsere Zwecke und für die Zwecke von Unseresgleichen, dachte ich. Wie wir auch immer einen Menschen sehen als den für uns idealen, während er alles ist, nur nicht ideal für uns, dachte ich.

hochverehrte frau christerl, untergegangen bin ich ja schon in meiner ungargassenwohnung. meine jugendfreunde haben mich ja den schmerz des existenziellen ausgeliefertseins bereits auf das ausgiebigste auskosten lassen, bis hin zur verknöcherten verbitterung des scheinbaren frühpensionisten. es genügt mit untergang für dieses jahr, nicht nur im kinematographen, ich will wieder fuss fassen. untergeher war ich lange genug, 55 lange jahre lang, immer in wien, kaum woanders, es T/raicht mir!

christerl - 18. Okt, 21:53

ihre aufregung ist ebenfalls zwecklos. traich ist für ihre freunde gedacht. (von mir. und von ihm sowieso.) damit in wien wieder ruhe eingekehrt.
h.v.d. - 18. Okt, 22:21

-schluchz-

die haben sich festgesetzt, die gehen aus meiner wohnung nicht mehr heraus. traich wäre denen jetzt viel zu provinziell, da schwör ich drauf, ich trau mich aber auch gar nicht fragen. naja. wir werden sehen. danke jedenfalls für die idee, frau christerl, ich bin ihnen vielmals verbunden dafür und senke mein haupt vor ihrer sprachgewalt und ihrem genie.
christerl - 18. Okt, 22:52

woher kennen sie denn mein genie? ist der etwa auch bei ihnen in der...sie, schicken sie mir den sofort heim, ja?
cheridwen - 18. Okt, 23:01

@ christerl

*lol* Köstlich! Ich kann's nicht oft genug schreiben: Hut ab vor der Meisterin des Wortwitzes und der Schlagfertigkeit! Ich hoffe, noch einiges von dir lernen zu dürfen!

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