Donnerstag, 2. September 2004

zum thema roman

ein roman ist ein statisches sprachgeborenes gebilde, welches in seiner gesamten stringenz einen gesamtweltentwurf widerspiegelt bzw. erst erschafft. alle teile eines romanes verhalten sich zueinander wie gummibärchen zu schokolade, wie blut zu milch, wie himmel zu supermarkt. wenn ein roman gedruckt erscheint, nennt man das dann ein "buch", es ist bei manchen geschäften dann leicht erhältlich, andere wiederum werden sích hüten, den nun fertiggestellten roman in ihre auslage zu legen; von verkaufen ganz abgesehen. romane werden oft zwar unter großem aufwand und während langen monaten und jahren geschrieben, aber von keinem menschen gelesen, weil
  • die romane viel, viel zu lange sind
  • die filme im fernsehen spannender sind
  • das buch nicht erschwinglich ist bzw. gar nicht zum verkaufe angeboten wurde
es gibt auch andere gründe. so ist ein um sich greifender analphabetismus mit dafür verantwortlich, dass gute bücher als regalfüller und treppenersatz herhalten müssen, bzw. zum trocknen und glätten von herbstlaub im inneren des buches "zweckentfremdet" werden.

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https://hvd.twoday.net/stories/319818/modTrackback

Desmina - 2. Sep, 15:23

Noch eine Funktion

oder aber Fehlhaltungen junger Menschen zu verhindern indem man die bedruckten Seiten im Einband auf deren Kopf legt und auf besserere Statik hofft.

h.v.d. - 2. Sep, 15:33

das einwirken des buchinhaltes auf das darunter befindliche junge bildungshungrige und noch statikungeschulte gehirn kann auf diese art und weise nur in bezug auf den "gramm per quadratmeter"-gehalt des zum drucke verwendeten papiers abgeleitet werden. durch die senkrecht einwirkende schwerkraft wird so eine INFORMATION des buches direkt über das gehirn in den restlichen körper geschickt; das buch wird quasi in seiner stofflichen emanation vom rezipienten (buchträger) auf das ausgiebigste konsumiert.
danke für den hinweis...
Titania Carthaga - 25. Okt, 16:04

lacht Schöne Erklärung.

Aber mal ein anderer Aspekt: Bücher Romane sind Luxus. Weil sie nicht mal eben in der U-Bahn konsumiert werden können wie eine Short Story oder ein FünfMinutenKrimi. Weil eine gewisse Ausdauer vonnöten ist, sich einzulassen - derer es heutzutage allerorts mangelt.
Auch für den Autor ist es Luxus, einen Roman zu schreiben . Er ist vielleicht gut fürs Renomee, leben kann er davon indes nicht. [Es sei denn er heißt Günter Grass, aber der ist ja off limits.]

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