ausflug
mit der s-bahn heute hinaus nach tulln gefahren und dort zusammen mit dr. hietzinger seit zehn jahren zum ersten mal zu mittag knödel mit saft gegessen, danach bier getrunken und kaffee, drei zigarren, nachher bordellbesuch.
hietzinger besprach und berichtete mir von seinen gröberen problemen, die sein aktueller roman ihm bereitet habe. ich hatte ihn gewarnt: das thema sei schwierig (und gefährlich), sagte ich ihm schon vor zehn jahren, als die embryonalen stadien der ideensynthese in den tagelangen gesprächen mit hietzinger manchmal schon durchschimmerten durch das krause gewölk seiner ungeordneten vormittagsgedanken. ich machte mir sorgen um ihn, damals, da ich überzeugt davon war, dass kein lebender mensch klaren geistes ein derartiges projekt abschliessen könne, ohne den verstand zu verlieren. hietzinger hatte damals beschlossen, den "roman der stadt wien" zu schreiben. ein buch, in welchem alle personen des telefonbuches vorkommen sollten, verknüpft und in eine in sich stringente und stimmige nachvollziehbare handlung eingebettet. was aber das wahnsinnigste an der idee war: das buch sollte - hietzingers meinung nach - nicht mehr als 100 din a4 seiten umfassen, "das ist genug text in dieser gegenwart, mehr lesen die leute ohnehin nicht" sagte er mir. alle meine anmerkungen und bedenken - dass alleine schon die namen weit mehr platz benötigen - wischte er als "unbedeutende formprobleme" vom tisch...
heute nun begegnete mir ein überraschend gelöster, aufgeräumter, glücklich lächelnder, lustiger, paffender und satt dreinschauender hietzinger. sein buch sei fast vollendet, meinte er; aber er weigerte sich, mich ein stück daraus lesen und begutachten zu lassen. schade.
hietzinger besprach und berichtete mir von seinen gröberen problemen, die sein aktueller roman ihm bereitet habe. ich hatte ihn gewarnt: das thema sei schwierig (und gefährlich), sagte ich ihm schon vor zehn jahren, als die embryonalen stadien der ideensynthese in den tagelangen gesprächen mit hietzinger manchmal schon durchschimmerten durch das krause gewölk seiner ungeordneten vormittagsgedanken. ich machte mir sorgen um ihn, damals, da ich überzeugt davon war, dass kein lebender mensch klaren geistes ein derartiges projekt abschliessen könne, ohne den verstand zu verlieren. hietzinger hatte damals beschlossen, den "roman der stadt wien" zu schreiben. ein buch, in welchem alle personen des telefonbuches vorkommen sollten, verknüpft und in eine in sich stringente und stimmige nachvollziehbare handlung eingebettet. was aber das wahnsinnigste an der idee war: das buch sollte - hietzingers meinung nach - nicht mehr als 100 din a4 seiten umfassen, "das ist genug text in dieser gegenwart, mehr lesen die leute ohnehin nicht" sagte er mir. alle meine anmerkungen und bedenken - dass alleine schon die namen weit mehr platz benötigen - wischte er als "unbedeutende formprobleme" vom tisch...
heute nun begegnete mir ein überraschend gelöster, aufgeräumter, glücklich lächelnder, lustiger, paffender und satt dreinschauender hietzinger. sein buch sei fast vollendet, meinte er; aber er weigerte sich, mich ein stück daraus lesen und begutachten zu lassen. schade.
h.v.d. - 22. Aug, 20:41
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christerl - 24. Aug, 12:52
seltsam. dachte, es hätte dicht gemacht. das bordell in tulln.
h.v.d. - 24. Aug, 14:23
dr. hietzinger und ich besuchten auch nur das dichtgemachte bordell in tulln (und begutachteten dort seine nunmehr klägliche fassade von aussen) - und erinnerten uns dort unserer wilden jugendjahre, als wir des öfteren dort auf das heftigste uns versoffen und geschlechtlich verkehrt haben. diese zeiten sind ja jetzt glücklicherweise vorbei - zumindest in tulln.
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